Vom Atlantik auf den höchsten Berg der Insel
 

Blick vom Pico de la Zarza auf Playa de Cofete
Die Wanderung startet unmittelbar an der, nur für Fußgänger und Radfahrer erreichbaren Strandpromenade. Parken kann man auf dem Parkplatz des kleinen Einkaufszentrums. Durch eine Unterführung erreicht man den Startpunkt der Wanderung mit einer Informationstafel. Ich beginne den Weg in meinem Hotel und bin zu Fuß bis zur Tafel gelaufen. Daher stammen einige der Fotos mit den Kunstobjekten. Gleichzeitig passiere ich dabei das unscheinbare Naturschutzgebiet „Sitio de Interés Científico Saladar del Matorral“ 
Sitio de Interés Científico Saladar del Matorral
Sitio de Interés Científico Saladar del Matorral
Dieses Feuchtgebiet ist nahezu das letzte verbliebene Beispiel des Ökosystems der thermo-atlantischen Halophyten-Gestrüpplandschaft, einer Pflanzengemeinschaft, die periodische Überschwemmungen durch die Gezeiten toleriert. Der Ozean mit seinem ständigen Ebbe- und Flutzyklus prägt diese einzigartige Lebensgemeinschaft. Häufig wird dieses Gebiet, das Hunderte von Metern landeinwärts von der Niedrigwasserlinie liegt, bei Flut mit Meerwasser überschwemmt, wodurch sich durch die Verdunstung des Wassers aufgrund der Sonneneinstrahlung ungewöhnliche Solebecken bilden. Salzebene mit dem Leuchtturm Morro Jable im Hintergrund. Obwohl die Küste starken Wellen ausgesetzt sein kann, bietet eine natürliche Barriere aus Felsen oder Sand in der Regel Schutz und verleiht dem Lebensraum eine hohe Stabilität. Pflanzen sind täglich mehrere Stunden ganz oder teilweise unter Wasser. Die größte Herausforderung für die Pflanzen ist die enorme Salzkonzentration, die sie aufnehmen. Sie haben dieses Problem gelöst, indem sie große Mengen Wasser in dicken Blättern speichern und so den Salzgehalt reduzieren. Eine weitere Methode ist die Salzausscheidung über winzige Drüsen entlang der Blätter. Die Böden bestehen hauptsächlich aus feinkörnigem Schluff und Ton, der durch wiederholte Überschwemmungen stark verdichtet ist. All dies schafft einen günstigen Lebensraum für Seevogelgemeinschaften, die zum Nisten in den Schutz der Büsche kommen. Das Salzwiesen-Ökosystem ist so empfindlich, dass es bereits durch Fußgängerverkehr ernsthaft geschädigt wird. Daher wird dringend davon abgeraten, es zu betreten.
Quelle: Spanisches Wikipedia.
 Los geht es also mit der Infotafel im Rücken und durch die Unterführung. Ab hier geht es nun nur noch bergauf. Auf der anderen Seite angekommen, folgt man der steilen „Calle El Quijote“, um dann hinter einem Hotelkomplex links in „Calle Sancho Panza“ einzubiegen. Nach einer Rechtskurve erreicht man einen weiteren Parkplatz. Über diesen hinweg geht es zu einer Trinkwasseranlage. Jetzt steigt man über Serpentinen aufwärts. Mit dem folgenden leichten Bergabstück lässt man den 243 Meter hohen „Talahijas“ links liegen. Verlaufen kann man sich inzwischen nicht mehr, der Weg ist nicht zu verfehlen. Auch wenn man wie ich bei bedecktem Himmel, manchmal sogar mir Regen, unterwegs ist, sollte man unbedingt viel Wasser dabei haben. Der Wind scheint unmittelbar einem Föhn zu entspringen. Unheimlich stark und warm und noch wichtiger, unheimlich trocken. Ich habe nicht aus Durst getrunken, sondern des trockenen Mundes wegen. Nach einer ganzen Weile geht es mit Blick auf den steilen und felsigen Schlussanstieg sachte bergab. Was unten auf der Karte als Rastplatz angeküdigt wird, der „Degollada der Vinamar“, entpuppt sich als ein kleiner Platz mit am Rande aufgehäuften Steinen. Die Halbwilden Ziegen scheinen um den Platz zu wissen und schauen hier immer wieder mal vorbei, ebenso wie einige Rabenvögel. Nachdem man ein Tor passiert hat, welches man bitte unbedingt wieder schließt, damit die Ziegen draußen bleiben, steigt man über Felsen oder folgt einem schmalen Pfad durch diese hindurch, steil bergauf. Oben angekommen, das Gipfelkreuz ist leider nur ein Betonpfeiler, genießt man einen fantastischen Ausblick. Sowohl der Ort „Cofete“ als auch die sagenumwobene „Villa Winter“ sind gut zu sehen. Es bläst ein böiger Wind, dem hier oben nur Wanderer und Raben trotzen. Nach einer ausgiebigen Pause geht es auf dem gleichen Weg, allerdings mit völlig anderen Aussichten wieder hinunter zum Atlantik. Ich darf anschließend auf einem überfluteten Fußweg durch die Salzwiesen ans Meer wandern. Dort geht es barfuß am Strand noch rund drei Kilometer zurück zu meinem Hotel. 
 
  Hier können Sie sich die Karte anschauen und den GPX-Track herunterladen. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
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